Coco ist ein aus Kokosnussschalen hergestelltes und daher organisches Zuchtsubstrat. Dank seiner lockeren Struktur weist das Substrat einen hohen Sauerstoffgehalt auf, auch bei voller Sättigung. Coco ist im Vergleich zu anderen Substraten die in der erdlosen Cannabiszucht verwendet werden nicht innert, das heisst das Coco Substrate Nährstoffe speichern können, auch wenn dies nur begrenzt der Fall ist. Durch die Fähigkeit einen Teil der Nährstoffe zu speichern und aufgrund der tiefen Wasserspeicherkapazität sind Cocosubstrate sehr beliebt, da aufgrund der erwähnten Eigenschaften ein überwässern erschwert wird und Coco zudem Puffereigenschaften hat.
Auf dem Markt werden eine Vielzahl an Cocosubstraten angeboten. Im wesentlichen unterscheiden sich diese in den unterschiedlichen Fasergrössen, Zersetzungsgehalten sowie dem Salzgehalt. Beim Kauf eines Produktes sollte in erster Linie darauf geachtet werden das der Salzgehalt des Coco sehr tief ist. Dies deutet darauf hin dass das Substrat ausreichend ausgewaschen wurde und das dadurch das Coco selbst mit den beabsichtigten Nährstoffen gepuffert werden kann.
Neben losem Coco in Säcken oder gepressten Blöcken werden auch Slabs angeboten. Für den Züchter stellt sich somit die Frage ob Coco in lose in Töpfen oder doch lieber in Slabs verwendet werden sollte.
Diese Frage ist von Relevanz da bei der Verwendung von Slabs andere Dry-Back Eigenschaften und somit ein anderes Giessmuster auftritt. Dies hat damit zu tun das bei der Verwendung von Slabs praktisch das gesamte Substrat verpackt ist und somit nur wenig Feuchtigkeit direkt über die Luft evaporiert. Die Kontrolle im Substrat steigt dadurch, da der Wasserverlust fast ausschließlich durch die Aufnahme über die Pflanzen zu erklären ist. Bei der Verwendung von Töpfen wird ein nicht unwesentlicher Teil des Wassergehaltes im Substrat über die Luft evaporieren.
Daraus ergeben sich Vor- und Nachteile für beide Formate; Slabs sollten verwendet werden wenn Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit im Zuchtraum vorherrschen. Insbesondere in der späteren Blütenphase wird die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit wesentlich vereinfacht. Töpfe sollten dagegen verwendet werden, wenn die Luftfeuchtigkeit im Zuchtraum tendenziell zu tief ist oder auch wenn von Hand gegossen werden soll.
Während bei Slabs das Substratvolumen gegeben ist und die Menge an Coco pro Pflanze nur anhand der Anzahl der Pflanzen pro Slab beeinflusst werden kann, ergibt sich bei der Verwendung von Coco in Töpfen ein deutlicher grösserer Spielraum. Töpfe mit einem Volumen von mehr als 6 Liter sind jedoch grundsätzlich nicht zu empfehlen. 6 Liter Coco reichen bei weitem aus um sehr grosse und ertragreiche Cannabispflanzen zu züchten.
Für erfahrenere Züchter empfiehlt es sich grundsätzlich mit Slabs zu arbeiten. Durch das Ausbleiben von Evaporation und der kleinen Substratmenge pro Pflanze kann der Wasserhaushalt optimal angesteuert und beeinflusst werden, wodurch hervorragende Wachstumsleistungen bei miniertem Wasser- und Düngemittelverbrauch realisiert werden können.
Coco Puffern
Coco-Substrate müssen grundsätzlich vor dem Einsatz gepuffert werden, um sicherzustellen das der gewünschte PH-Wert im Substrat gewährleistet werden kann und es muss sichergestellt werden das die Kationenaustauscher (KAK) vollständig aufgeladen sind. Ist letzteres nicht der Fall treten während der ersten Tage nach der Pflanzung oft Calcium-, Kalium- sowie Magnesiummängel auf, da diese durch das Substrat gebunden werden und dadurch den Pflanzen nicht leicht zugänglich über die Bodenlösung zur Verfügung stehen. Dies gilt es zwingend zu verhindern, um schon zu Beginn der Pflanzung optimale Wachstumsraten umzusetzen.
Coco Giessen
Coco kann von Hand wie auch mit Drippern gegossen werden, wobei Slabs nur in Kombination mit Drippern verwendet werden. Da Coco eine geringe Wasserspeicherkapazität von ca. 50% hat muss von Hand häufiger gegossen werden als bei der Verwendung von Topferden.
Ob mit Drippern oder von Hand, gegossen wird das erste mal 1-2h nachdem die Lampen einschalten. Während bei Verwendung von Töpfen oft ein täglicher Giessvorgang ausreicht können bei der Verwendung von Slabs während des Lichtzykluses zusätzliche Shots verarbeicht werden. Grundsätzlich sollte zudem immer darauf geachtet werden das ein Run-Off von mindestens 2o% anfällt um ein Versalzen des Substrates zu verhindern.