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LED vs. HPS

Im Pflanzenbau, insbesondere beim Indoor-Anbau, ist die Wahl der Beleuchtung ein entscheidender Faktor für das Pflanzenwachstum und die optimale Nährstoffversorgung. Zwei der am häufigsten verwendeten Beleuchtungstypen sind Natriumdampflampen (HPS) und Leuchtdioden (LEDs). Diese beiden Lichtquellen unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und Lichtqualität, sondern auch in ihrer Auswirkung auf die Pflanzenphysiologie – insbesondere auf die Blatttemperatur und Transpiration. Diese Unterschiede haben direkte Konsequenzen für die Anpassung der Düngung.

Unterschiede in Spektrum und Effizienz

HPS-Lampen sind bekannt für ihr breites Lichtspektrum, das vor allem im roten und gelben Bereich liegt. Das abgegebene Licht ist sehr intensiv und führt zu einer erheblichen Wärmeentwicklung. LEDs hingegen ermöglichen eine präzise Steuerung des Lichtspektrums und erzeugen in der Regel deutlich weniger Wärme. Sie können auf bestimmte Wellenlängen wie Blau und Rot abgestimmt werden, die für die Photosynthese und Pflanzenentwicklung besonders vorteilhaft sind. LEDs sind zudem energieeffizienter und haben eine längere Lebensdauer als HPS-Lampen.

Einfluss auf Blatttemperatur

Ein zentraler Unterschied zwischen HPS und LED besteht in ihrer Wirkung auf die Temperatur der Blattoberfläche. HPS-Lampen emittieren nicht nur Licht, sondern auch einen erheblichen Anteil an Infrarotstrahlung (Wärme), die direkt auf die Pflanzen wirkt und die Blattoberflächentemperatur erhöht. Dies führt zu einer verstärkten Transpiration der Pflanzen, was die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen fördert.

LEDs hingegen erzeugen deutlich weniger Wärme und geben kaum Infrarotstrahlung ab. Dadurch bleibt die Blattoberflächentemperatur niedriger und die Pflanzen transpirieren weniger. Dies hat direkte Auswirkungen auf den Nährstoffbedarf, insbesondere auf die Düngemittelanpassung.

Einfluss auf Blatttemperatur

Da Pflanzen unter LED-Beleuchtung weniger transpirieren, müssen die Düngemittel – insbesondere bestimmte Nährstoffmengen – angepasst werden. Eine reduzierte Transpiration bedeutet, dass die Pflanzen weniger Wasser und damit auch weniger Nährstoffe aus der Nährlösung aufnehmen. Besonders der Bedarf an Kalzium (Ca) und Kalium (K) muss in diesem Zusammenhang neu bewertet werden.

Einfluss auf Klima

Der Lampentyp hat nicht nur einen Effekt auf die Blattemperatur, sondern auch auf das Klima. Da LED Lampen weniger Wärme abgeben entstehen oft Klimas in den Zuchträumen die tendenziell von hoher Luftfeuchtigkeit und eher geringen Temperaturen gerpägt sind. Diese Konstellation ergibt ein niedriges Vapour Pressure Deficit (VPD). 

Erhöhter Kalzium- und Magnesiumbedarf

Kalzium und Magnesium sind essenzielle Nährstoffe für das Pflanzenwachstum. Der Transport von Kalzium und Magnesium innerhalb der Pflanze erfolgt größtenteils über die Transpiration. Eine reduzierte Transpiration unter LED-Beleuchtung führt deshalb zu Kalzium- und Magnesiummangel, da weniger Wasser durch die Pflanze transportiert wird. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, ist eine erhöhte Kalziumzufuhr und Magnesiumzufuhr beim Einsatz von LEDs notwendig. 

Reduzierter Kaliumbedarf

Kalium ist ein essenzieller Nährstoff, der eine Schlüsselrolle bei verschiedenen physiologischen Prozessen spielt, darunter die Regulierung des Wasserhaushalts und die Enzymaktivität. Unter HPS-Lampen mit höherer Transpiration wird Kalium in größeren Mengen benötigt, um den Wasserhaushalt der Pflanze zu regulieren und den osmotischen Druck aufrechtzuerhalten. Unter LED-Beleuchtung ist der Kaliumbedarf aufgrund der geringeren Transpiration reduziert. Ein zu hoher Kaliumgehalt in der Nährlösung kann unter diesen Bedingungen zu einem Ungleichgewicht und einer Konkurrenz mit anderen Nährstoffen – primär mit Kalzium und Magnesium – führen. Daher sollte die Düngemischung bei Verwendung von LED-Lampen nur einen moderaten Kaliumanteil enthalten.

Fazit

LED- und HPS-Lampen unterscheiden sich nicht nur im Lichtspektrum, sondern auch in ihrer physikalischen Wirkung auf die Pflanze. Cannabis-Pflanzen, die unter LED-Lampen kultiviert werden, benötigen angepasste Düngemischungen mit erhöhtem Kalzium- und Magnesiumgehalt sowie einem reduziertem Kaliumgehalt, um eine optimale Nährstoffverfügbarkeit zu erreichen. Canusol hat sich konsequent der Umsetzung dieses Grundsatzes verschrieben, weshalb bei Verwendung der Canusol Düngerlinien keine zusätzlichen CALMAG-Produkte mehr benötigt werden.   

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